Das Schnitzel

Backhendl, Käsespätzle, Tafelspitz, Grenadiermarsch, Kaiserschmarrn und viele weitere Köstlichkeiten verbindet man mit der österreichischen Küche, doch der absolute Popstar der österreichischen Kulinarik ist das Wiener Schnitzel. Der Legende nach wurde der österreichische Klassiker durch den k. u. k. Heerführer Radetzky aus der Lombardei nach Österreich importiert. Jedoch ist diese Geschichte durch Recherchen eines Lehrers und eines Universitätsprofessors mittlerweile widerlegt.

Wahrscheinlicher ist, dass ein unbekannter Wiener Koch damit begann, Kalbsfleisch zu backen. Fleisch zu backen/panieren war in Wien nämlich schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht unüblich. Anfangs wurde es noch von der bekannten Grazer Buchautorin Katharina Prato in dem Kochbuch „Die Süddeutsche Küche“ als Kalbsschnitzel geführt. In späteren Ausgaben wurde der Begriff Wiener Schnitzel adaptiert.

Original beinhaltet ein Wiener Schnitzel Kalbfleisch, jedoch darf auch Schwein genommen werden, wenn man das auf der Karte so angibt, oder es unter „Schnitzel Wiener Art“ anführt. Weiters soll das Schnitzel die Panierstraße durchlaufen, also Mehl, Eier und dann Semmelbrösel. Vorab wird das Fleisch flachgeklopft. In der Gastronomie spricht man bei 4 mm von der optimalen Höhe. Von einem gelungenen Schnitzel wird gesprochen, wenn es goldbraun gelingt und die panier sich luftig vom Fleisch abhebt. Für die Beilagen gibt es keine Norm. Am häufigsten werden Petersilienkartoffeln und Preiselbeeren verwendet. Aber es können auch verschiedene kleine Salate, Reis und Pommes verwendet werden.

Laut einer Schätzung von wirtschaft.com werden 260 Millionen Schnitzel jährlich in Österreich gegessen(!). Allein in Graz gibt es auf unserer Webseite 153 Restaurants/Gasthäuser, welche den österreichischen Klassiker auf der Karte führen. Empfehlenswert ist hier der Mohrenwirt.